Twitter Filter Level: Bitte nicht!
Wenn Twitter mit dem Twitter Filter Level einen auf Facebook Edge-Rank macht, spielt der Microblogging Dienst mit dem Feuer.
Wenn Twitter mit dem Twitter Filter Level einen auf Facebook Edge-Rank macht, spielt der Microblogging Dienst mit dem Feuer.
Wenn Twitter mit dem Twitter Filter Level einen auf Facebook Edge-Rank macht, spielt der Microblogging Dienst mit dem Feuer.
In meinen Social Media Workshops und Vorträgen bezeichne ich Twitter gerne als Kakerlake unter den Social Networks. Nicht, weil es klein und eklig ist, sondern weil ich überzeugt bin, dass Twitter alle anderen Social Networks überleben wird (ähnlich wie eine Kakerlake einen atomaren Super GAU überlebt). Der Grund dafür liegt in der Simplizität von Twitter. 140 Zeichen. Nicht mehr und nicht weniger. Was könnte ein vergleichbares Social Network, ein anderer Microblog „besser“ machen? 150 Zeichen? Wohl eher nicht.
Ein Blogpost auf dem Twitter Development Blog hat meine Aufmerksamkeit erregt: In der Ankündigung neuer Metadaten geht es zunächst um die (meiner Meinung nach sinnvolle) Einführung von Sprachmarkierungen für Tweets. Dadurch wird es möglich, Tweets nach der Sprache zu filtern, und ich kann mir bei Events beispielsweise nur Tweets auf Deutsch und Englisch (also Tweets, die ich verstehen kann) anzeigen lassen. So weit, so gut.
Dann wird allerdings das neue Meta-Datum Twitter Filter Level vorgestellt: Twitter evaluiert die Wertigkeit von Tweets in „none„, „low“ and „medium„, zu einem späteren, noch nicht definierten Zeitpunkt soll auch noch „high“ folgen. Damit wandert Twitter auf Facebooks Edge-Rank Pfaden – eine Entwicklung, die ich nicht begrüße. Der beste Algorithmus kann mir nicht sagen, welche Inhalte für mich wirklich interessant sind! War dies bei Facebook aufgrund der grundsätzlichen Ausrichtung nötig, hab ich es bei Twitter genossen, dass ich alles zu sehen bekomme, was ich abonniert habe. Wird ein Account für mich uninteressant, entfolge ich einfach. Ich halte also die Anzahl meiner gefolgten Accounts auf einem niedrigen Level. Meines Wissens verfolgen die meisten Twitter-User (ich rede nicht von Bot-Fetischisten oder „Pseudo-Usern„) eine ähnliche Strategie. Wenn Twitter jetzt beginnt, mir manche Tweets nicht zu zeigen, weil ein Algorithmus glaubt, dass dieser Tweet für mich uninteressant ist, macht das Twitter für mich weniger reizvoll.
Im Moment wird diese Änderung nur für die API angekündigt (und dort relativ schnell – am 20. Februar – eingeführt), ob Twitter Filter Level auch Auswirkung auf den Twitter-Stream auf der Website oder in den Apps hat, ist noch nicht klar. Ich denke, meine Meinung dazu habe ich klar ausgedrückt. Was meint ihr dazu? Wie nutzt ihr Twitter? Würde mich über Kommentare freuen.
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