1. brand community-building statt persona-fokus
Beziehungen brauchen Pflege, Aufmerksamkeit und Liebe. Klingt jetzt nach einer romantischen Quote, die uns vor ein paar Jahren noch in 100-facher Ausführung auf Instagram begegnet ist, ist aber Tatsache. Nicht nur in der Offline-Welt mit unseren Partnern, Freund*innen und der Family sind wir gefordert, auch online kommt heuer keiner mehr um eine starke Community herum. Angehen kann man die Pflege und den Aufbau von Communities wie Man(n) und Frau es möchten: Stitches auf TikTok, Polls in Stories oder persönliche Direktnachrichten. Interaktionsformen jeglicher Art sind da willkommen. Und ob man’s glauben mag oder nicht, Zahlen zeigen schwarz auf weiß, dass es sich lohnt auf Community Management zu setzen! Bei erfolgreicher Brand-Consumer-Connection zeigt sich, dass …
… 68% die Marke einer Freund*in empfehlen.
… 64% loyal zur Marke stehen.
… 57% mehr Zeit mit der Marke verbringen.
Der regelmäßige und persönliche Austausch mit Follower*innen macht sich also bezahlt und auch von Seiten der Plattformen wird diese Interaktion mit neuen Funktion aktiv unterstützt.
Vom stundenlangen Warten in der Telefonschleife, mit einschlafender Operetten-Musik im Hintergrund, haben unsere Communitys es mittlerweile auch satt. Sie wollen Informationen schnell und einfach erhalten. Vor allem seit der Pandemie lässt sich beobachten, dass Kund*innen mit service-bezogenen Fragen immer mehr über Social Media Plattformen auf Marken zukommen. Eine Insta-Message ist eben schneller verfasst und kostet weniger Nerven. „Providing support, information, or solutions as fast as possible“ lautet der Neujahrsvorsatz. Um bestmöglichst mit Kund*innen im Zuge des Kaufprozesses zu interagieren braucht es unserer Sicht zwei Dinge: Spontanität und schnelle Reaktionszeiten. Das sind mitunter auch zwei Gründe, warum es zu einer größeren Herausforderung wird, Personas nachzubilden. Verbraucher*innen passen sich rasch an und sind wechselhafter geworden.
2. video content bleibt weiterhin KING
Mit diesem Trend hätte man schon fast rechnen können, trotzdem oder gerade deswegen wollen wir den Punkt nicht außer Acht lassen. Ein Blick auf die einzelnen Social Media Plattformen reicht, um zu sehen, dass 9:16 boomt. Mit Instagram Stories, Reels, TikToks und Youtube Shorts werden statische Formate immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Aber Hochformat ist nicht nur bei organischem Content omnipräsent, auch im Bereich Advertising ist es nicht mehr wegzudenken. Und mit Hooks herumzuexperimentieren, macht auch echt Spaß. Das Erfolgsrezept Video kommt um ein paar Zutaten nicht herum: Authentizität, Glaubwürdigkeit und weniger Copy & Paste sind die Inhalte, die dem Algorithmus besonders gut schmecken. Das Nachahmen von Trends oder die alleinige Verwendung von trendy sounds wird künftig kein 100%iger Erfolgsgarant mehr sein. Die Devise lautet, Abstand von solchen Eintagsfliegen zu nehmen. Ein einziges, virales Reel bringt nicht den Business-Erfolg ;). Vielmehr geht es darum, Geschichten und echte Einblicke zu liefern. Der geilste Content wird dann Erfolg bringen, wenn er nicht reproduziert ist.
3. weihnachten 2023 ohne cookies? die uhr tickt.
Nicht nur die vielen Kekse an den Feiertagen haben wir satt, auch Cookies, die beim Öffnen einer Landingpage in Sekundenschnelle aufploppen, würden wir am liebsten aus dem Internet verbannen. Statistiken zeigen, dass Cookies wachsenden Ärger bei User*innen auslösen. Demnach hat Google nun das Ende der Third-Party-Cookies angekündigt. Schluss mit dem Tracking von Daten, die normalerweise dazu dienen, User*innen zu identifizieren und ihre Schritte über Plattformen hinweg zu verfolgen. Ok, das war jetzt vielleicht etwas zu nerdy. Was bedeutet das konkret? Conversions in Online-Shops können nicht mehr vollständig nachverfolgt werden und Datenverluste machen sich bemerkbar. Verbraucher*innen dürfen sich im Kampf um die Datenhoheit erstmal freuen. Alle Werbetreibenden, die sich an dieser Stelle jetzt grün und blau ärgern, keep calm. Alternative Datenquellen sowie kontextbezogene Werbung und gezieltes Targeting werden uns 2023 retten.
4. mikro influencer*innen und content creator ans steuer
Ein Instagram-Feed voller perfekt inszenierter Urlaubsfotos, Rabattcodes in jeder zehnten Story und eine Preisliste, die jeden Marketer erstmal vom Hocker haut … seien wir uns ehrlich, die Authentizität von Makro-Influencern hinkt schon ziemlich hinten nach & unser Vertrauen schenken wir auch lieber jenen, die wirklich „real“ sind. Die gute Nachricht: Mikro- und Nanoinfluencer*innen übernehmen das Steuer. Dabei werden auch Nischen immer relevanter. Im Gegensatz zu den Großen lässt sich bei Micros beobachten, dass einerseits eine stärkere Vertrauensbasis gegeben ist und sie andererseits trotz niedrigerer Follower*innenzahlen deutlich höhere Engagement-Raten verzeichnen. Insbesondere bei einem geringen Budget, aber auch um erste Erfahrungswerte im Bereich Influencer Marketing zu sammeln, eignen sich diese Kooperationen gut. Neben Influencer*innen erfreuen sich Content Creator, auf gut deutsch Foto- und Videografen, eines zunehmenden Hypes.
Um zu wissen, ob man in die gewünschte Richtung rudert, setzen wir auf datengetriebenes Influencer Marketing. Tools gibt es da mittlerweile schon einige am Markt. Unser persönlicher Fav: Storyclash.
5. bereal. durch authentizität zu „top-of-mind“ werden
„Fake it till you make it“ – nun ja, faken kann jeder und ist auch irgendwie fad. Real sind die wenigsten. Gerade das zeichnet erfolgreiche Brands und Creators aber aus. Man braucht dabei nur an sich selbst denken. Kommunikation auf Augenhöhe, authentische Inhalte und eine lockere Sprache lieben wir. Dieses Phänomen wird auch durch die Entwicklung bestehender Social Media Plattformen sowie das Aufkommen neuer Applikationen (so wie vor wenigen Monaten mit TikTok now) verstärkt. Wer sind die Gesichter hinter einer Marke, was tut sich behind the scenes und welche Fails und Hoppalas passieren abseits der glossy Social Media Welt? Mit radikaler Ehrlichkeit befindet man sich Ende 2023 schon am goldenen Podest von Glaubwürdigkeit und Echtheit.
wir fassen zusammen: was bringt 2023 im social media universum?
- Sabine, Alex und Nina waren gestern. Brand Communities übernehmen die Relevanz, die Personas bisher hatten.
- Video-Content FTW – aber bitte authentisch bleiben & weniger Trends nachahmen.
- The future is cookieless. Google sagt den Third-Party-Daten das Ende an.
- Mikroinfluencer*innen und Content Creator werden einen wesentlichen Teil der Influencer-Marketing-Strategien ausmachen.
- It’s all about realness: Spontane, ungefilterte Inhalte gewinnen die Interaktion der User*innen.
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