Best Practice: Der T-Shirt-Automat – ein soziales Experiment
Guerilla Marketing: Im Rahmen des Fashion Revolution Day gab es eine Awareness-Kampagne, die den Menschen noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Guerilla Marketing: Im Rahmen des Fashion Revolution Day gab es eine Awareness-Kampagne, die den Menschen noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Guerilla Marketing vom Feinsten: Im Rahmen des Fashion Revolution Day gab es in Berlin 2014 eine außergewöhnliche Awareness-Kampagne, die den Menschen wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Doch zunächst stellen wir uns die Frage: Ein brandneues T-Shirt um zwei Euro – geht das? Ja, Billiganbieter machen’s möglich. Würden Sie ein solches Shirt kaufen? Die Versuchung ist wohl groß – immerhin sind es ja „nur“ zwei Euro. Doch die wenigsten bedenken die möglichen Auswirkungen. Deshalb kam es zu folgendem Experiment: Mitten in Berlin wurde ein T-Shirt-Automat aufgestellt. Dort konnten Passanten ein solches Zwei-Euro-Shirt erwerben – und wurden überrascht:
Sobald die Zwei-Euro-Münze eingeworfen war, erschienen auf dem Bildschirm des Automaten einige Bilder. Diese zeigten junge Mädchen und Frauen, die in das Produktionsverfahren des T-Shirts involviert waren, bevor es bei uns in Westeuropa landete. Der Interessent wurde somit auf die Missstände aufmerksam gemacht, die mit der Billigstproduktion von Textilien einhergeht.
Dann erhielt der potentielle Käufer mittels Touchscreen zwei Wahlmöglichkeiten: Das Shirt zu kaufen oder das Geld zu spenden. 90% der Personen entschieden sich, die zwei Euro zu spenden. Doch nicht nur das: Die Aktion verbreitete sich im Netz rasend schnell. Zeitungen berichteten von der Botschaft des Experiments: „Wenn Menschen Bescheid wissen, ist es ihnen nicht egal.“
Diese Aktion im Zuge des Fashion Revolution Day war simpel und effektiv. Und sie setzte ein Zeichen, war ein Aufruf zum Umdenken. Zeitungen aus aller Welt berichteten von dem ungewöhnlichen Experiment und die Inszenierung beeindruckte sowohl Passanten als auch jene, die das Video sahen. Somit: Erfolg auf der ganzen Linie.
Der Effekt von Guerilla-Marketing-Maßnahmen ist unumstritten. Dahinter steht die außergewöhnliche Kreativität von Leuten, die sich Gedanken machen, wie man zum Umdenken animieren könnte. Solche Werbemaßnahmen, die an Orten und auf eine Art auftreten, die man am wenigsten erwartet, bewirken den gewünschten Überraschungseffekt mit Potential zu (viraler) Eigendynamik. Immerhin sind es wenige Klicks und schon ist ein Video im Internet geteilt.
Anhand dieses Beispiels lässt sich erkennen, welche Wellen eine simple Aktion schlagen kann. Das Beste daran: Niemand wurde zu etwas gezwungen oder überredet. Jene 90%, die spendeten, taten dies aus eigenem Antrieb heraus.
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