Alle Jahre Video? Online Marketing in der Weihnachtszeit

Wer jetzt schon an Weihnachten denkt, ist entweder Christkind oder Marketing Mensch. Zeit wird's, Ideen zu sammeln.

Mein Rücken misst 28 Grad im Schatten. Vor mir zimmert das Kind eine Sandburg. In meine Nase steigt ein olfaktorisches Ensemble aus Sonnencreme, verbrannten Gräsern und Meersalz. Ein Orchester von kreischenden Kindern, sanften Bässen der Strandbar und zwitschernden Jungvögeln berauscht meine Ohren. In meinem Kopf diese Stimme: Was mach’ma eigentlich Weihnachten?

Kennst du? Dann bist du entweder das Christkind oder – ein bisserl wahrscheinlicher – du machst irgendwas mit Marketing. Niemand sonst denkt jetzt schon an Adventskalender, Geschenke und ergreifende, winterliche Videospots. Also: Was mach’ma eigentlich Weihnachten?

adventskalender: erst eins, dann zwei, dann drei, dann roas.

Der Klassiker. Adventskalender sind das kleine Schwarze der Weihnachtswerbung. Geht immer. Funktioniert immer. Performt meistens. Was braucht’s aber für eine entsprechende Performance?

  • Ziele – aber die richtigen: Adventskalender, weil man das halt so macht, weil das jeder macht oder weil wir’s immer schon gemacht haben? Schlechte Idee. Egal, ob Reichweite oder Leads – setz dir ein Ziel aber untersteh dich, dabei Vanity KPIs hinterher zu jagen.
  • Customer Journey: Behalte bei der Umsetzung deines Adventskalenders immer die Customer Journey deine Zielgruppe im Hinterkopf. In welcher Phase holst du deine Leute ab? Awareness? Consideration? Oder Delight? Dementsprechend angepasst muss auch deine Strategie sein.
  • Geiler Gewinn: Hey, der Kulli und der Schlüsselanhänger mit deinem Logo sind echt cool. Aber mal ehrlich – überleg dir Preise, die deine Zielgruppe auch wirklich brauchen kann oder mindestens glaubt zu brauchen.
  • Niedrige Eintrittsbarrieren: Die Erfahrung ist die beste Frau Lehrerin. Uns hat sie gelehrt, dass Menschen so wenig Ressourcen wie möglich aufwenden wollen, um an Adventskalender-Gewinnspielen teilzunehmen. Aber: Je geiler der Gewinn, desto höher darf auch der geforderte Aufwand vom Kunden sein.
  • Synergieeffekte: Zu Weihnachten haben wir uns alle lieb. Also warum nicht mit anderen Marken – wohlmöglich sogar Konkurrenten – kooperieren und gemeinsam durchstarten?

charity: scheinheilige nacht?

Dass wir in der kalten, romantischen Jahreszeit mehr Augen und Ohren für soziale Ungleichheiten haben, ist irgendwie schräg. Aber das ist ein anderes Kapitel. Dass Unternehmen im Advent dicke Batzen Geld in Wohltätigkeit buttern, ist grundsätzlich schön und grundsätzlich wirklich gut. Aber, aber! Ich bitte dich, zu hinterfragen, ob die geplante weihnachtliche Charity-Maßnahme auch dem Verhalten deiner Marke übers Jahr hinweg entspricht. Stichwort: Glaubwürdigkeit. Beispiel: Wenn bestimmte Brands das ganze Jahr über keinen Mucks zur und für die LGBTQI*-Community von sich geben, im Juni dann aber plötzlich bunte Fahnen auf ihren Social Media-Profilen und Websites hissen, hat das einen ganz bitteren Beigeschmack. Wenn Brands nach der Black Lives Matter-Bewegung plötzlich vermehrt PoC-Models zeigen, im Management aber keine einzige PoC sitzt, stimmt da etwas nicht. Und das lässt sich auch auf die Weihnachtsmonate übertragen. CSR zum reinen Selbstzweck stinkt. Und deine Zielgruppe wird den Gestank bereits aus der Ferne wittern. Such dir also unterstützenswerte Projekte, die auch wirklich deinen Werten und deiner Positionierung entsprechen. Und wenn sich da nichts finden lässt, dann bleib lieber bei der stillen Nacht und lass das mit der heiligen Nacht.

aktion mit emotion: all we want for christmas is mood.

Es muss nicht alle Jahre wieder der Spot vom traurigen Opi am einsamen, gedeckten Weihnachtstisch sein, der deine Kunden zum Schmelzen und Bei-dir-Kaufen bewegt. Dennoch bewährt es sich, in der Weihnachtszeit auf große Gefühle zu setzen. Der beste Schlitten, um Stimmung und Reichweite zu erzeugen, ist Video Marketing. Insbesondere in der Awareness-Phase der Customer Journey haben wir damit großartige Erfahrungen gemacht. Große Gefühle lassen sich im Übrigen auch bestens mit Adventskalendern, Charity-Aktionen oder Gewinnspielen verknüpfen. Ein Beispiel gefällig? ‚Se klor. Für Mercedes Benz Österreich durften wir einst mit den Emotionen Überraschung und Freude jonglieren. Aber das siehst du dir am besten einfach an:

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Die oben stehenden Optionen stellen natürlich nur einen Bruchteil der tatsächlich vorhandenen dar. Denn die Liste der Berührungspunkte von Marken und Menschen in der Weihnachtszeit ist lang. Sehr lang. Die Liste unserer Ideen noch länger. Viel, viel länger.

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