6 Tipps für Zufriedenheit – Die Basis für Kreativität
Zufriedenheit ist die Basis für Kreativität. Barbara Ogris von Pulpmedia hat 6 Tipps für Zufriedenheit und beschreibt, wie sie es schafft, kreativ zu sein.
Zufriedenheit ist die Basis für Kreativität. Barbara Ogris von Pulpmedia hat 6 Tipps für Zufriedenheit und beschreibt, wie sie es schafft, kreativ zu sein.
Als DesignerIn kann man sich in seinen Arbeiten jeden Tag neu erfinden. Das macht diesen Beruf für mich aus. Seine Vielseitigkeit, dass man immer in Bewegung bleiben muss, immer wieder etwas Neues dazulernen muss und ein Trend von heute, morgen schon wieder vergessen ist.
Das klingt natürlich erst einmal ziemlich spannend. Jeden Tag kreativ sein und neue visuelle Welten erschaffen müssen, kann aber auch Druck erzeugen. Kreative Ideen kommen eben nicht immer auf Knopfdruck. Man kann aber zumindest Rahmenbedingungen schaffen, die einen möglichst frei denken und arbeiten lassen. Unsere Welt ist schnelllebiger als je zuvor – jeden Tag prasseln tausende Eindrücke auf uns herein. In Zeiten des Smartphones, Social Media und Co., haben wir verlernt, auch einmal zu entschleunigen. Wir konsumieren Nachrichten und das neueste Viral Video am Smartphone und schauen gleichzeitig die aktuelle Game of Thrones-Folge. Wir versuchen, so viel wir möglich in kürzester Zeit aufzunehmen.
Man hat Menschen danach gefragt, was sie sich für ihr Leben wünschen und ganz oft hat man die Antwort bekommen: „Ich will glücklich sein.“ Aber was bedeutet glücklich sein heutzutage? Für mich ist glücklich sein ein temporärer Zustand. Ich bin der Meinung, dass kein Mensch dauerhaft nur glücklich sein kann. Und das ist auch okay so.
Wenn man mich fragen würde, was ich mir für mein Leben wünsche, würde ich sagen „Zufriedenheit“. Wenn man mit sich und seinem Leben zufrieden ist, kann man offen und gelöst an neue Aufgaben herangehen, man geht mit Enttäuschungen reflektierter um und kann einen tollen Tag auch noch als solchen empfinden.
Wie erreicht man aber nun diese innere Zufriedenheit, die dabei hilft den Kopf frei zu machen und Ideen wachsen zu lassen? Ich habe einige Bücher zu diesem Thema gelesen, Videos gesehen, mit den verschiedensten Menschen darüber gesprochen und mir mein persönliches „Geheimrezept“ zusammengestellt. Ich habe bewusst ganz unterschiedliche Zugangsarten gewählt – es gibt für mich hier kein richtig oder falsch. Natürlich ist mir bewusst, dass jeder Mensch anders ist, aber vielleicht kann der eine oder die andere etwas für sich mitnehmen.
Wer nachlesen möchte:
Nichts ist gut genug. Wir haben verlernt, uns über die Dinge zu freuen, die wir haben und sind anderen vieles neidig. Wir definieren uns über materielle Güter und vergessen auf das wirklich Wichtige. Dabei gibt es so vieles worüber wir dankbar und froh sein können. Sich einfach mal eine Stunde Zeit nehmen und sich bewusst machen, eventuell auch aufschreiben, was für einen bedeutsam ist und dabei merken, wie selten diese Dinge von materieller Natur sind.
Sich ehrenamtlich engagieren, anderen helfen und nichts dafür erwarten. Dieses Gefühl sollte jeder von uns kennenlernen. Oft bringen solche Tätigkeiten einzigartige Begegnungen und wunderbare Momente mit sich. Eine Erfahrung, die unglaublich bereichert.
Sich nicht immer nur im eigenen Dunstkreis aufhalten, Menschen anderer Kulturen kennenlernen, neue Länder bereisen – das macht offen und ist gleichzeitig so viel kreativer Input. Fremde Kulturen sind geprägt von Farb- und Formwelten, die bei uns nicht gängig sind. Materialien werden anders kombiniert, Gefühle anders ausgedrückt. Oft reicht ein Spaziergang durch die Stadt oder das Dorf, um diesen Input in sich aufzunehmen – die Anordnung der Gebäude, die Kleidung der Menschen, die einem entgegenkommen, die neuen Speisen und Getränke und wie diese präsentiert werden, die neuen Geräusche und die Dynamik, die dadurch zustande kommt. Mir hilft es, gewisse Strukturen, Oberflächen und Farbkombinationen fotografisch festzuhalten. So habe ich am Ende ein kleines Moodboard der Kultur, die ich besucht habe.
Jeder von uns hat Ängste – kleine und große. Sich seine Schwächen einzugestehen, ist oft nicht ganz einfach. Seine Grenzen zu überwinden und sich seinen Ängsten zu stellen, gleicht aber einem mentalen Bungee-Jump. Vor ein paar Monaten habe ich damit begonnen, mir kleine Mutproben zu stellen. Alle paar Wochen mache ich etwas, wovor ich Angst habe. Das Gefühl danach ist einfach herrlich, es pusht und motiviert unglaublich. Diese Energie lässt sich auch in den Arbeitsalltag mitnehmen. Mich bestärkt sie darin, mich nicht von Anfang an in meiner Ideenfindung zu beschränken. 100dayswithoutfear.com war meine Inspirationsquelle.
Etwas Neues zu lernen, ist am Anfang oft mühsam und erfordert Disziplin, doch wenn man seinen eigenen Schweinehund überwindet und sich dahinterklemmt, stellen sich schon bald erste Erfolge ein. Mit dem neu Erlernten bereichert man sein Leben, hat neuen Gesprächsstoff und eine weitere Inspirationsquelle geschaffen. Dasselbe gilt für berufsbezogenes Know-How. Man kann sich nie zurücklehnen und sich auf seinen Fähigkeiten ausruhen, sondern muss sich immer wieder motivieren, Neues zu erlernen. Wenn man das gewonnene Wissen aber dann praxisbezogen einsetzen kann und Erfolge erzielt, weiß man, dass es das absolut wert ist. Ich habe mir übrigens gerade eine Gitarre bestellt – bis zu Weihnachten möchte ich ein Weihnachtslied spielen können – wünscht mir Glück 😉
Jedes Jahr zu Silvester ertappe ich mich dabei, wie ich denke: “Wahnsinn, wie schnell dieses Jahr vergangen ist…“ Und jedes Jahr versuche ich, mich krampfhaft zurückzuerinnern, was ich denn so alles erlebt habe. So geht es mir auch im Alltag oft. Manchmal stellt sich dann das Gefühl ein, mein Leben wäre so gar nicht aufregend und besonders. Als plätschere alles einfach nur so dahin.
Seit einiger Zeit führe ich ein digitales Tagebuch. Jeder Eintrag besteht aus einem Foto, einem Titel und ein paar Worten zum Erlebten. Zum Jahreswechsel, aber auch zwischendurch, wenn ich mal wieder so einen „Generation Y – mein Leben ist langweilig“-Durchhänger habe, schaue ich meine Einträge durch. Für mich ist das jedes Mal ein echt schönes Gefühl und noch nie hab ich danach die App zugemacht, ohne zu lächeln.
Mittlerweile dokumentiere ich nicht mehr nur große Events und Urlaube, sondern schieß‘ auch mal zwischendurch auf der Couch ein Selfie mit meinem Freund: beim Chips-Essen und Netflix-Chillen oder beim Spazierengehen mit meiner Schwester und meinem kleinen Neffen. Einfach nur, weil ich gerade glücklich bin. Für mich eine tolle Art sich bewusst zu machen, wie viele schöne Momente ich in meinem Leben bereits erleben durfte. Day One ist die App, die ich dafür nutze. In der Gratis-Version kann man pro Eintrag nur ein Foto anheften (was ich aber gar nicht so schlecht finde, so muss man wenigstens bewusst ein Foto aus der Flut an Selfies und Snapshots auswählen).
So ähnlich mache ich das mit meinen Arbeiten. Ich habe bestimmt schon hundert Mal gedacht, ich hätte meinen Stil gefunden und die Linie, der ich treu bleiben möchte. Dann sehe ich mir Arbeiten an, die ein Jahr oder älter sind und stelle fest, wie sehr sich diese von meinen jetzigen Arbeiten unterscheiden. Ich sehe, wo ich mich als Designerin verbessert habe und wie ich Trends aufgegriffen und wieder losgelassen habe. Ich erinnere mich aber auch an die Dinge, die mich damals dazu inspiriert haben und weil ich seitdem so viele neue Erfahrungen gemacht habe, ergeben sich daraus neue, interessante Ansätze.
Als Designerin hat mein Kopf nie richtig Urlaub, weil ich ganz bewusst, oft aber auch unbewusst alle Farben, Formen, Muster und Kombinationen um mich herum verarbeite und später für ein Design wieder hervorkrame. Mein Beruf zwingt mich dazu, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und meine Umgebung ganz bewusst wahrzunehmen. Das liebe ich. Und je freier und gelöster ich bin, desto besser funktioniert das.
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